Anlässlich des katarischen Umwelttages beschäftigte sich die Klasse 7 mit den Herausforderungen nachhaltiger Entwicklung. Höhepunkt war eine Exkursion in die Wüste. An einzelnen Stationen konnten sich die Schülerinnen und Schüler von der Faszination der Landschaft überzeugen und dabei besonders die Dynamik des Kalksteins ‚ausprobieren‘ 😉 Jana Baldauf
Der Bundespräsident besuchte die Deutsche Schule Doha
Montag, den 28.2.2011 besuchte Christian Wulff, Bundespräsident der BRD, im Rahmen seines Staatsbesuches in Qatar die Deutsche Schule Doha.
Die Schule mit ihren Bediensteten, den Schülern, Lehrern und der Schulleiterin, Frau Detampel hatten den Besuch gut vorbereitet. Während der Generalprobe, morgens nach der ersten großen Pause, stellten sich alle Schüler zum Empfang des Bundespräsidenten und seiner Delegation mit ihren Lehrern, nach Klassen geordnet auf dem Schulhof vor die dafür vorbereiteten Kärtchen auf. Die Klassensprecher und ihre Vertreter bekamen eine rote und eine gelbe Rose, die sie Frau Wulff überreichen sollten. Im Hof wurde von Hussan das Klavier aufgestellt, auf dem Frau Ehrlich, unsere Musiklehrerin, die Nationalhymne spielte und mit dem Chor aus Schülern der dritten und vierten Klasse das Lied „ roses and flowers“ übte.
Blumen wurden angeliefert in Sträußen und Kübeln, die Klassen waren aufgeräumt – unsere Schule sah sehr schön aus für den hohen Besuch!
Und dann kam er gegen 11:15 Uhr mit seinem Stab, dem qatarischen Bildungsminister, der Deutschen Botschafterin und einigen Presseleuten und Fotografen ( „Bild“ und „Welt“ sollen auch darunter gewesen sein), mehrere schwarze Limousinen fuhren vor, flankiert von Motorrädern der Spezialsicherheitseinheit des Emirs von Qatar, die die Zufahrtsstraßen zur Schule abgeriegelt hatten.
Die Gäste wurden von unserer Schulleiterin Frau Detampel und dem Vorsitzenden des Schulvorstandes Herrn Moritz am Eingangstor der Schule empfangen.
Freundlich und mit einem Lächeln ging der Bundespräsident auf die Schüler zu und sprach mit einzelnen, während seine Frau strahlend die Rosen in Empfang nahm. Man konnte spüren, dass sie selber kleine Kinder haben und sie der Empfang an unserer Schule sichtlich freute. Dazu lachte die Sonne vom blauen Himmel in Doha.
In ihrer anschließenden Begrüßung im überdachten Pausenzelt, die Schüler hatten dort bereits ihre vorgesehenen Plätze stehend oder sitzend eingenommen, bedankte sich Frau Detampel zunächst für den Besuch, dann stellte sie unsere mit 90 Schülern noch junge und kleine Schule als Begegnungsschule vor, auf der außer Deutsch von den Kindern noch 17 andere Muttersprachen gesprochen werden.
Es folgte eine Taekwondo Aufführung, an der Schüler aus unserer ersten und zweiten Klasse beteiligt waren.
Anschließend bedankte sich der Bundespräsident für den herzlichen Empfang und wünschte allen Schülern viel Freude und Erfolg beim Lernen. Er sagte, dass egal, was man später mache, das, was man in der Schule gelernt habe, könne einem keiner mehr wegnehmen.
Danach traf er sich mit den Elternvertretern, während seine Frau einer Unterrichtsstunde bei den „Kleinen“ beiwohnte, der Klasse 3 von Frau Spyridonidis.
11:40 Uhr wurde es Zeit für den letzten Programmpunkt vor dem Mittagessen in der Mensa der deutschen Schule; der Bundespräsident hatte sich ein Gespräch mit den älteren Schülern gewünscht über ihre Schulerfahrungen und ihr Leben in einem Wüstenstaat. Auch diese Begegnung hatten die Klassenlehrer Herr Schweser ILS und Frau Lindner Klasse 7 gut vorbereitet. Kärtchen mit den Stichworten Verkehr, Wetter, Natur, Lebensmittel, Lebensweise und Freizeit hingen an der Tafel.
Der Bundespräsident betrat sichtlich entspannt den Raum der Klasse 5, in dem die fünf Schüler der ILS Klasse und die drei Schüler der Klasse sieben schon im Halbrund auf ihn gewartet hatten. An der Längsseite nahm seine Delegation Platz, dahinter hatten sich Frau Detampel, der Schulvorstand und ich gesetzt.
Herr Wulff stellte zunächst seine Begleitung den Schülern vor: Er sagte, es sei toll, wenn man auf Staatsbesuch sei, werde man immer von sehr wichtigen Menschen begleitet: Mit ihm gekommen seien ein Vertreter des Gastlandes, der qatarische Bildungsminister, die Botschafterin der BRD in Qatar, der stellvertretende Außenminister und ein weiterer hoher Beamter des Bundespräsidialamtes.
Nachdem dann jeder Schüler einen Bereich über sein Leben in Qatar erklärt hatte, fragte der Bundespräsident gleich nach, wie denn eine Wüstenfahrt aussehe, ob das schon einmal jemand gemacht habe, ob man sich da nicht verirre. Alexander Friessleben antwortete ihm, dass er schon öfters bei einer Wüstentour dabei gewesen sei und auch dort übernachtet habe. Herr Wulff war sichtlich interessiert, diese Erfahrung kenne er noch nicht. Und als Alex schilderte, dass man in der Wüste oft an Zelten von Qataries vorbei fahre, die dort für das Wochenende mit der ganzen Familie lebten, erzählte der Bundespräsident von einer Unterredung mit einem Scheich. Den habe er bei einem Staatsbesuch im Oman kennen gelernt dieser lebe heute sehr reich in der Stadt und habe dort mehrere Häuser und Angestellte, doch früher, als er noch ohne Komfort im Zelt in der Wüste gelebt habe, sei er auch glücklich gewesen.
Zum Verkehr in Doha erzählte Pavlos Wacker, dass es hier viele Unfälle gebe, weil die Autos sehr schnell führen, besonders in den Kreiseln.
Das bestätigte Herr Wulff und er ergänzte, dass bei seinem ersten Staatsbesuch in Qatar ein Wagen seiner Kolonne auch in einem Kreisverkehr mit einem anderen Auto zusammen gestoßen sei.
Dann fragte er, was die Schüler außerhalb der Schule machten, mit wem und wie sie ihre Freizeit verbrächten. Die Antwort kam achselzuckend; sie gingen schwimmen oder in eine Mall miteinander, andere Gleichaltrige kennen sie hier kaum.
Gegen Ende überreichte ihm Lisa Mochow von allen ein 100 x 50 großes Leinwandbild; mit Temperafarben in beige und braun ist dort ein Oryx zu sehen, ein mittlerweile selten gewordenes Wüstentier aus Qatar, wie Lisa erklärte.
Der Bundespräsident war begeistert: „ Das gibt es hier wirklich?“, fragte er. An alle gewandt , sagte er: “ Vielen Dank“, bei Staatsbesuchen bekomme er auch immer Gastgebergeschenke, die irgendwann vergessen werden, aber dieses hier sei etwas Besonderes, das wolle er zu Hause seinen Söhnen mitbringen, vielleicht bekämen sie dann auch einmal Lust, in die Wüste nach Qatar zu fahren.
Frau Tempelhahn, unsere Kunstlehrerin an der DSD, wird sich über die Begeisterung des Bundespräsidenten über das Oryxbild sicher freuen.
Elisabeth Roeper